… so nennt sich das, wenn Theaterleute 5 Wochen am Stück keinen Auftritt haben und draußen die Sonne scheint. Man könnte „Sommerpause“ mit Urlaub verwechseln, aber außer gelegentlichen Ausflügen ins Freibad wird sich der Holiday-Charakter in Grenzen halten. Stattdessen kribbelt es mir in den Fingern, neue Stücke zu konzipieren, alte Stücke zu optimieren und den Sommerflow als kreative Atempause zu nutzen. Und natürlich läuft die ganze Hintergrundarbeit weiter: Akquise, Stimmtraining, Requisitenwartung, Entwicklung von Workshopkonzepten, soziales Netzwerken… ab 29.8. geht es weiter mit der Herbstsaison, 1 Workshop und 21 Auftritte mit 4 verschiedenen Stücken stehen bis jetzt auf der Agenda, ich freu mich drauf!
Mobbing
… ist ein hochaktuelles, gesellschaftsrelevantes Thema. Eigentlich zieht es sich durch alle Sparten, alle Schichten, alle Kontexte. Besonders brisant ist es aber sicherlich in Settings, die man schwer verlassen kann, wie dem schulischen Raum. Jugendliche, oft in heterogenen Gruppen im Klassenverband zusammengewürfelt, müssen ir-gend-wie miteinander auskommen. Jahrelang. Und das tun sie auch. Irgendwie. Manche haben’s leicht, sie sind beliebt und haben gelernt, sich durchzusetzen. Andere berichten von ihrer Schulzeit als „der schlimmsten Zeit ihres Lebens“. Ausgrenzung, Beleidigungen, öffentliches Gedisse als Alltagserfahrung an deutschen Schulen. Durch die Dimension des Internets erfährt Mobbing noch eine Verschärfung. Warum ich darüber schwadroniere? Weil „Mobbing“ durch seine Alltagsrelevanz für Schüler ein wunderbares Thema für einen theaterpädagogischen Workshop abgibt. Hat Theatermacherin Beate Albrecht (www.theater-spiel.de) sich auch gedacht und am 1. Juli einen dementsprechenden Workshop an der Wittenener Pestlozzischule in der Klassenstufe 7/8 angeboten.Ich durfte assistieren und staunen. Staunen darüber wie kreativ, wie einfühlsam, wie leidenschaftlich die Schüler sich in das Thema hineinarbeiteten. Sie erfanden bunte Geschichten, setzten sie spielerisch in Schauspiel um und stellten innerhalb von 4 Stunden ein Theaterstück auf die Beine, das sie anderen Klassen vorführten. Die Presse war auch da und interviewte im Anschluss die stolzen und zufriedenen SchauspielerInnen, die Sätze sagten wie: „ich bin durch das Theater viel offener geworden“ oder „Ich habe jetzt besser Zugang zu meinen Gefühlen.“ Ehrlich, wir haben ihnen das nicht vorgesagt. 🙂 Es ist und bleibt Tatsache: Theater wirkt.