Früher hab ich mich immer gefragt weshalb um Himmels willen die Theaterhäuser nur immer so elend lange Sommerpausen haben müssen – nun, dieser Umstand stimmt mich noch immer ungeduldig, aber ich ahne womit die Schauspieler in dieser Zeit beschäftigt sind. Zumindest weiß ich nun wie freie Theatermacher diese lauen Sommertage verbringen: Sie proben 6-8 Wochen für ein neues Bühnenstück, gehen ins Studio, machen Stimmaufnahmen, suchen Requisiten, nehmen Gesangsstunden, erfreuen die Nachbarn mit täglichem Repetieren des zu übenden Liedguts, trainieren ebenso unermüdlich zu Hause das gekonnte Vom-Stuhl-Fallen oder sonstige Feinheiten (eine Ode an die Nachbarn!), machen Plakatfotos, korrespondieren fleißig mit dem Finanzamt, um etwaige Steuerberge zu umschiffen, haben Pressetermine und entwerfen Flyer für die eigene Bühnenproduktion, die ab September vermarktet werden soll. Ja, es gibt viel zu tun. Und in der Regel liebt man das alles. Nebenbei geht man täglich schwimmen, radfahren oder klettern. Nicht, dass man einrostet… in der Sommerpause.